isländischen Nationalmannschaft: sportwissenschaftliche Einblicke mit Tom Joel (1. Team Fitness Coach)

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Der isländische Fußballverband (KSI) hat Anfang 2019 damit begonnen, das JOHAN GPS-System sowohl für die Nationalmannschaften der Männer und Frauen, als auch für die höchsten Jugendmannschaften zu nutzen. Die Männer Nationalmannschaft würde gerade um eines der letzten Tickets für die Europameisterschaft 2020 kämpfen, hätte es keine globale Krise gegeben. Weil die letzten Qualifikationsrunden (und die Europameisterschaft) verschoben wurden, hatten wir Zeit, uns mit dem leitenden Fitnesstrainer der isländischen Fußballnationalmannschaft, Tom Joel, zusammenzusetzen. Während des Interviews sprachen wir über seine Erfahrungen mit der isländischen Nationalmannschaft (und wie sie sich von seiner Arbeit als 1. Mannschaftssportwissenschaftler beim Premier League Club Leicester City FC unterscheidet) und darüber, wie er Spieler mit dem GPS-System von JOHAN beobachtet und analysiert.

Unterschied zwischen Leicester City und der isländischen Nationalmannschaft

Da Tom sowohl für einen Premier League-Club als auch für die Nationalmannschaft arbeitet, haben wir ihn nach seinen Erfahrungen auf beiden Seiten gefragt. Einen der Unterschiede die er sofort bemerkte war die verfügbare Datenmenge. Im Verein sind viele Längsschnittdaten (z. B. Informationen aller Spieler über vergangene Wochen, Monate oder Abendsaison) verfügbar. All diese Daten helfen ihm zu verstehen, an wie viel Last die Spieler gewöhnt sind und wie sie auf bestimmte Arten von Anstrengung reagieren. In der Nationalmannschaft beschränkt sich dies auf die Informationen, die Tom von den Vereinen der Spieler erhält. Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf das, was die Spieler in den zwei Wochen vor Beginn des Trainingslagers tun. Obwohl das sehr wichtige Informationen sind, stellt es Tom und das Team vor die Herausforderung, einen optimalen Zeitplan für alle Spieler mit einer eingeschränkten Datenmenge vorzubereiten.

Weniger Vorbereitungszeit bei isländischen Nationalmannschaft

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Zeitbeschränkung bei der Arbeit mit der Nationalmannschaft. Wenn die Nationalmannschaft zusammenkommt, hat Toms Team nur 4 bis 5 Tage Zeit, um die Spieler auf das erste Spiel vorzubereiten. Dies bedeutet, dass während der Trainingseinheiten ein verstärkter Fokus auf technische / taktische Arbeit gelegt wird, während es bei der körperlichen Vorbereitung lediglich darum geht, die Fitness aufrechtzuerhalten und Erschöpfung zu vermeiden.

Eine weitere Herausforderung in dieser kurzen Zeit besteht darin, die Spielpläne der Spieler aufeinander abzustimmen. Einige Spieler kommen ins Trainingslager nachdem sie am Tag zuvor ein Match gespielt haben, während andere bereits 2 oder 3 Tage zuvor ihr letztes Spiel hatten. Gleichzeitig bedeutet dies, dass die Spieler innerhalb der knappen Zeitspanne auch unterschiedliche Übungen benötigen: Einige müssen sich während der ersten Sitzung auf Erholung konzentrieren, während andere bereits Übungen mit höherer Intensität ausführen können. Mithilfe der Informationen aus einem GPS-System, können Tom und die Trainer für jeden Spieler die richtigen Übungen auswählen. Mit diesem Wissen können sie die Spielpläne der Spieler in kurzer Zeit anpassen und optimal auf das nächste Spiel vorbereiten.

Von Excel zu JOHANs Power BI-Tool Quicksight

Aufgrund dieser herausfordernden Faktoren bei der Arbeit mit der Nationalmannschaft, bietet der Business Intelligence Service (QuickSight) von JOHAN, welches mit der JOHAN-Datenbank verbunden ist, eine benutzerfreundliche Lösung. Mit diesem Tool kann er seine Berichte erstellen, verschiedene Datenvisualisierungen anfertigen und die Daten so exportieren, wie er es möchte. Obwohl Tom bei seinem ersten Praxistest von der JOHAN-Analyseplattform beeindruckt war, wollte er direkten Einfluss bei der Nationalmannschaft haben (da einige sehr wichtige Spiele anstanden). Deswegen wollte er mit den Methoden arbeiten, die ihm vertraut waren (d. H. Die meisten Analysen in Excel durchführen).

 

Mit QuickSight konnte er die Daten einfach aus dem System holen und in seinem eigenen Excel-Format verwenden. Darüber hinaus konnte er mit diesem Tool beobachten, wie verschiedene Parameter innerhalb eines Trainings miteinander interagieren. Eines der Dinge, die er betrachtete, war, wie die maximale Geschwindigkeit einer Einheit mit der Intensität der Einheit zusammenhängt. Durch die Verwendung von QuickSight konnte er auf diese Weise dem Cheftrainer nicht nur berichten, was die Spieler getan hatten, sondern auch tiefere Einblicke in die Daten gewähren.

Notwendigkeit eines Geschwindigkeitsansatzes bei der isländischen Nationalmannschaft

Während des Gespräches über das JOHAN-QuickSight-Modul wurde Toms Fachwissen über den „Need-for-Speed“ Ansatz deutlich. Es war daher nicht überraschend, dass einige der in QuickSight durchgeführten Analysen mit dieser Denkweise zusammenhängen. Indem er die Spieler in einigen Trainingseinheiten unter der Woche Spitzengeschwindigkeiten aussetzt, möchte er gezielt das am Sprint beteiligte neuromuskuläre System aktivieren. So bereitet er die Spieler vor in einem Match maximale Sprintgeschwindigkeiten zu erreichen, während das Risiko von Oberschenkelverletzungen verringert wird. Da Tom viel Wissen zu diesem Thema hat, haben wir ihn gefragt, ob er Ratschläge für andere hätte, die diesen Ansatz in die Praxis umsetzen möchten.

GPS analysis Quicksight

GPS-Analyse in Quicksight (keine tatsächlichen Daten aus Island)

Sein erster Rat ist die Daten gut zu analysieren, bevor man mit der Umsetzung dieses Ansatzes beginnt. Wenn die Spieler bereits genügend Aktionen mit Höchstgeschwindigkeit ausführen, müssen keine zusätzlichen Übungen eingeplant werden. Wenn Sie eine zusätzliche Übung in Ihr Trainingsprogramm integrieren müssen (z. B. maximaler 30 m Sprint), empfiehlt er Ihnen, diese ans Ende einer Einheit zu legen. Auf diese Weise sind die Spieler bereit maximale Sprints zu laufen (sie fühlen sich möglicherweise nicht wohl direkt zu Beginn einer Einheit Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen), ohne die Trainingseinheit des Cheftrainers zu beeinträchtigen.

Später diese Woche

Im nächsten Teil des Interviews wird Tom mehr darüber erzählen, welche GPS-Variablen seiner Meinung nach am wichtigsten sind, welche Informationen er mit dem Trainer bespricht und seine Meinung über das Beratungsmodul. Halten Sie unsere Website oder unsere Social-Media-Kanäle für den zweiten Teil des Interviews im Auge!

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